Was in der gesamten EU schon seit einigen Jahren verpflichtend ist, gehört voraussichtlich schon bald auch in der Schweiz zur Reporting-Realität. Vorgegebene Zahlen und Inhalte, in der Schweiz vorerst jene mit ESG-Relevanz, müssen für Menschen und Maschinen lesbar aufbereitet und veröffentlicht werden.
Geschäftsberichte von börsengelisteten Unternehmen müssen in der EU «vertaggt» werden – genauer, relevante Informationen codiert und zum Beispiel in Deutschland auf das Online-Portal des Bundesanzeigers hochgeladen werden. Das Tagging kann auf zwei verschiedene Arten geschehen und wird von den publizierenden Unternehmen unterschiedlich gehandhabt: Entweder direkt, während des Entstehungsprozesses, sogenannt «built-in» oder nachgelagert, «bolt-on», aus einem PDF, nicht selten durch einen externen Dienstleister. Und genau hier scheiden sich die Geister – mit den neuen regulatorischen Anforderungen an das zusätzliche Tagging des Anhangs, dem «Block Tagging».
Im November 2022 wurde die finale Fassung des FAQ des Instituts der Wirtschaftsprüfer in Deutschland (IWD) zum Block Tagging veröffentlicht. Diese basiert auf einem Entwurf, der im Sommer 2022 zur Konsultation auch einer Arbeitsgruppe von XBRL Deutschland zur Verfügung gestellt wurde. Das finale IWD FAQ, wie auch die diesen Sommer veröffentlichte Version des ESEF Reporting Manual halten nun fest, dass aus PDF automatisch konvertierte ESEF/XBRL-Dateien nicht oder nur eingeschränkt maschinenlesbar sind.
Die Reporting-Systeme ns.publish und ns.wow von mms solutions hingegen entsprechen aufgrund ihrer Software-Architektur in allen Belangen den Anforderungen des FAQ «Blocktagging des IFRS-Konzernanhangs nach der ESEF-Verordnung» und der ausschlaggebenden Passage im ESEF Reporting Manual (2.2.6 «Technical constructions of a block tag»). Die FAQ ist, wie auch das Reporting Manual der ESMA, zwar rechtlich nicht bindend, aber eine wichtige Guideline für die Prüfer in Deutschland und hat somit grosse Relevanz.
Grosse Verunsicherung bei den Unternehmen
Das Verständnis der Prüfer, dass die gängigen, automatisierten Konvertierungen von PDF nach ESEF/XBRL nicht oder nur eingeschränkt maschinenlesbar und weiterverarbeitbar sind, hat zu vielen Rückfragen, Diskussionen und grosser Verunsicherung geführt.
Die Erwartung der deutschen Prüfer ist, dass der Inhalt eines Blocktags, das aus der einzureichenden Datei (ESEF-ZIP) mit einem XBRL-Prozessor eingelesen wird, maschinell auch so verstanden wird. Der Inhalt eines Blocktags kann dabei zwischen einem Wort und mehreren A4-Seiten Text enthalten (inkl. Tabellen, Grafiken, Listen usw.).
Uneinigkeit bei Auslegung der EMSA-Regulation
Da bisher, ohne Block-Tagging, der Anhang nicht unter die (Tagging)-Prüfung fiel, war dieser Umstand nicht entscheidend. Das hat sich jedoch durch die neuen Vorgaben des Block Tagging verändert. Da keine aktuell bekannte bolt-on PDF-Verarbeitung der Anforderung einer XHTML-Semantik ohne zusätzliche manuelle Eingriffe entsprechen kann, halten die meisten deutschen Prüfer fest, dass die IWD das Resultat als «nicht in Einklang mit der ESMA-Regulation» taxieren.
Ganz anders geht das Modul «tagging plus» von mms solutions vor: Es generiert «on-the-fly» die Inhalte des gesamten Geschäftsberichts im XHTML-Format. Ein weiterer wesentlicher Vorteil gegenüber den meisten gängigen System-Lösungen, die sich oft nur auf den Finanzteil beschränken. Tagging plus eignet sich damit nicht nur für das Anhangs-Tagging, sondern auch für die Codierung sämtlicher relevanter Informationen, also bereits auch für das ESG-Reporting.
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