21. Januar 2025
Mit ihren Vorschlägen zur Ausweitung des European Single Electronic Format (ESEF) auf die Nachhaltigkeitsberichterstattung (ESRS und Artikel 8 EU-Taxonomie) zielt die ESMA (Europäische Wertpapier- und Marktaufsichtsbehörde) auf zwei Punkte.
Erstens sollen in Einklang mit der CSRD Nachhaltigkeitsangaben in ESEF integriert werden, also Nachhaltigkeitsberichte mit XBRL-Tags gekennzeichnet werden. Zweitens soll die Nutzbarkeit bestehender digitaler Finanzberichte durch Vereinfachung und einer erweiterten Digitalisierung der Finanzberichterstattungsprozesse verbessert werden. Die Konsultation ist offen bis 31. März 2025.
Der stufenweise Umsetzungsplan für die Europäischen Nachhaltigkeitsberichterstattungsstandards (ESRS) soll eine Angleichung an die bestehenden Rechnungslegungsstandards gewährleisten und unterstreicht das Bestreben, die nichtfinanzielle der finanziellen Berichterstattung gleichzustellen. Im Kern konzentriert sich die Initiative auf die Einbeziehung von Nachhaltigkeitsangaben in maschinenlesbares iXBRL, wodurch sowohl die Zugänglichkeit als auch die Vergleichbarkeit von Finanz- und ESG-Daten verbessert wird.
Darüber hinaus sollten die daraus resultierenden Daten zu gegebener Zeit über den European Single Access Point (ESAP) zugänglich sein, wodurch die Informationen für Investoren und Analysten zentralisiert werden. Indem sie strukturierte, maschinenlesbare Formate vorschreibt, will die ESMA die Berichterstattung straffen und gleichzeitig einen erheblichen Mehrwert für die Beteiligten schaffen. Qualitativ hochwertige, zugängliche und vor allem digitale Offenlegungen gewährleisten die Einhaltung der Vorschriften, unterstützen die Vergleichbarkeit, ermöglichen eine fundierte Entscheidungsfindung und erleichtern fortschrittliche Analysen.
Doch was braucht es dazu? Aktuell wendet ein grosses Unternehmen Tausende von Arbeitsstunden auf, um alles zusammenzutragen und aufzubereiten, was für einen Jahresbericht erforderlich ist und um diesen schliesslich in den gewünschten Kanälen zu publizieren. Dies bereits heute - vor der verpflichtenden Einführung von Nachhaltigkeitsberichten in die Unternehmensberichterstattung. Zusätzlich kommt ein Mehraufwand für die Kennzeichnung (das «Tagging») der Angaben für die ESEF-Anforderungen hinzu. Ist die tiefe Einbettung der Kennzeichnung allerdings einmal im systemgestützten Reportingprozess implementiert, das sogenannte built-in tagging, werden Unternehmen davon profitieren, dass ihre Berichte von fortschrittlichen Anlegern, Regulierungsbehörden, politischen Entscheidungsträgern und anderen Interessengruppen einfach genutzt werden können. Vor diesem Hintergrund kommt die Vision der EU mit ihrem Green-Deal-Anspruch zum Tragen: Die Umsetzung einer digitalisierten Offenlegung liegt im öffentlichen Interesse und auch im Interesse gesunder, wachsender und wettbewerbsfähiger Märkte in Europa.
In Hinblick auf die Finanzberichterstattung schlägt die ESMA in der Konsultation Verbesserungen zur Auszeichnung von IFRS-Konzernabschlüssen und den Konzernanhängen vor sowie technische Änderungen an den Regulierungsstandards für das zentrale europäische Zungangsportal (ESAP). Konkret bedeutet dies vereinfachte neue Pflichtangaben und eine Vereinfachung des Taggings im Anhang sowie die Abschaffung des Multiple-Taggings. In einer zweiten Phase wird ein detailliertes Tagging aller Zahlen im Anhang vorgeschlagen.
Es wird eine dreiphasige Einführung über sechs Jahre genannt.
Der Start ist entweder in 2026 oder 2027 geplant, abhängig vom Veröffentlichungszeitpunkt im EU-Amtsblatt. Grosse nicht-PIE Unternehmen beginnen jeweils ein Jahr später. Eine vollständige Umsetzung wird bis 2030/2031 angestrebt.
›Phase 1 (Jahr 1-2): Fokus auf ESRS 2 und E1 (Klimaaspekte), grundlegende numerische Daten aus anderen Standards bzw. Themenbereichen
›Phase 2 (Jahre 3-4): Erweiterung auf semi-narrative Angaben, detailliertes Tagging der Textelemente
›Phase 3 (Jahre 5-6): Vollständiges Tagging aller Angaben, Integration firmenspezifischer Erweiterungen
Die Artikel 8 Angaben aus der EU-Taxonomie sollen von Anfang an vollumfänglich getaggt werden.
Bezüglich KMUs und Nicht-EU-Unternehmen mit EU-Tochtergesellschaften wird vorgeschlagen, dass Erstere freiwillig teilnehmen können und Zweitere zwar berichten müssen, aber nicht im XBRL-Format.
Die Plattformen ns.publish und ns.wow mit dem built-in Modul «tagging plus»
tagging plus
Das Modul für Maschinenlesbarkeit (XBRL): Built-in-Lösung. Ohne Plattformbruch und aus einer Datenquelle
(« Single source of truth»). Erfordert weder vor- noch nachgelagerte manuelle Eingriffe externer Spezialisten. Funktioniert für Finanzinformationen (ESEF mit Notes), für Nichtfinanzinformationen (ESRS) und alle Berichtsinhalte. Sicher. Zertifiziert.
werden seit Jahren von zahlreichen börsennotierten Konzernen für die Umsetzung ihrer Finanzberichterstattung mit ESEF genutzt. Genauso wie im Nachhaltigkeitsbericht für GRI- oder Test-ESRS-Umsetzungen. Mehr darüber erfahren? Olivier Neidhart oder Daniel Schön beantworten gerne Ihre Fragen.